Grußwort der Kongresspräsidentin

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir leben in einer Zeit rasanten Wandels und vielfältiger Herausforderungen in allen Lebensbereichen. Krebs betrifft uns alle. Kaum eine Familie bleibt von der Diagnose verschont. Die letzten Jahrzehnte haben der Krebsmedizin strukturell, in Diagnostik und Therapie erhebliche Verbesserungen gebracht, viele unserer Patienten leben dadurch deutlich länger. Dies ist ermutigend, kann aber nur ein Zwischenschritt sein, denn die alternde Gesellschaft wird zu einer noch höheren Krebsprävalenz führen. Bereits heute treffen anspruchsvolle Behandlungsmöglichkeiten einer personalisierten Medizin sowie individuelle, immer vielfältigere Versorgungsbedürfnisse auf knappe Kassen und zunehmenden Personalmangel. Wir alle werden daran gemessen, wie gut und innovativ wir uns darauf vorbereiten. Um diese Herausforderung anzunehmen, benötigen wir neben einer traditionell hohen Expertise frische Impulse.

Wir wollen beim Deutschen Krebskongress 2026 gemeinsam mit Ihnen und Beteiligten aus Medizin, Pflege, Politik und unter enger Einbindung der Betroffenenorganisationen über die Onkologie der Zukunft mit einem ganzheitlichen Blick auf eine patientenzentrierte Forschung und Versorgung sprechen und die Aufgaben von heute und morgen diskutieren – ich lade Sie sehr herzlich im Namen der Veranstalter Deutsche Krebsgesellschaft und Stiftung Deutsche Krebshilfe nach Berlin ein. Konsequente Nachwuchsförderung, hat dabei hohe Priorität; wir brauchen die Begeisterung und den Elan der jungen Leute. Und ich bin sicher: Das Potenzial ist da, denn die Onkologie bietet weiterhin starke Perspektiven. „1000 junge Leute zum DKK“ ist hierbei ein neues Signal. Wir rufen daher besonders unsere jungen Talente auf, unabhängig von Profession oder Karrierestufe: Nehmen Sie aktiv teil und lassen Sie sich für unser Fach begeistern!

Es geht um Chancen und Grenzen der künstlichen Intelligenz, Fragen der Versorgungsgerechtigkeit und die Herausforderungen einer zunehmenden Vielfalt der Betroffenen. Der Studien- und Forschungsstandort Deutschland muss wettbewerbsfähig bleiben und neben Prävention ist die Translation eine wichtige Aufgabe. Erkenntnisse aus der Forschung sollen möglichst schnell in der Klinik Eingang finden, gleichzeitig müssen Innovationen der Spitzenmedizin in die breite Versorgung gebracht werden, damit sie jedem Menschen unabhängig von Wohnort oder Herkunft zugutekommen. Wir diskutieren den sinnvollen Einsatz moderner Behandlungsmethoden einschließlich zellulärer Therapien, die frühe Einbeziehung der Palliativmedizin und die besonderen Probleme der Cancer Survivor. Dies alles mit dem Ziel, unsere knapper werdenden Ressourcen gezielt einzusetzen und dabei den Menschen im Mittelpunkt unseres Tuns zu behalten.

Lassen Sie uns zusammen und gezielt die Krebsmedizin zukunftsfähig machen!

Ihre

Anke Reinacher-Schick
Kongresspräsidentin

Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick
Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Foto: Peter-Paul Weiler

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